Bisher gibt es in Deutschland wenig Forschung dazu, wie ältere Menschen, die eine Epilepsie entwickeln, diese Erfahrung verarbeiten und welche Informationen, Unterstützung und Angebote sie brauchen. Da die Anzahl älterer Menschen in der Bevölkerung in den letzten Jahrzehnten zugenommen hat und damit auch die Anzahl älterer Menschen, die epileptische Anfälle bekommen und Epilepsie entwickeln. In einer von der Stiftung Michael neu herausgegebenen Broschüre „Epileptische Anfälle bei älteren Menschen“ wird daher über Differenzialdiagnostik und Therapien der Epilepsien bei älteren Menschen informiert und Hilfen für Mobilität und Alltagsbewältigung beschrieben. Da es zur Selbständigkeit in der eigenen Wohnung in Deutschland wenig gibt, dazu haben in der Broschüre norwegische Ergotherapeutinnen mit ihren Erfahrungen beigetragen. Sie schildern exemplarische Beratungsprozesse, unter anderem Hilfen zur Prävention von Verletzungen durch Anfälle auch unter Nutzung moderner Technik. Aufgrund langjähriger Auswirkungen gilt Epilepsie in Deutschland als Behinderung, insofern sind Hilfen über die Sozialgesetzbücher geregelt. Anhand der Beschreibung von Mobilitäts-, Reise- und Sportmöglichkeiten, die die konkreten Krankheitsmerkmale und -verläufe bei unterschiedlichen Epilepsien berücksichtigen, sollen die Betroffenen im Umgang mit der Erkrankung gestärkt und die Selbständigkeit im Alter möglichst lange erhalten bleiben.
Diese Info-Broschüre ist vor allem für Betroffene und Angehörige. Sie ist jedoch auch für Fachkräfte gedacht, die im Bereich der Epilepsieberatung und der Epilepsieversorgung beruflich und beratend tätig sind.
Quelle: Stiftung-Michael, Bonn